„Stahl mit Profil – 200 Jahre Mannstaedt-Werke“

So heißt die aktuelle und sehenswerte Sonderausstellung des Museums für Stadt- und Industriegeschichte Troisdorf (kurz MUSIT), die aus Anlass des Jubiläums vom 07. September bis 30. November 2025 in der Remise der Burg Wissem die Geschichte der Mannstaedtwerke würdigt.

Der Heimat- und Geschichtsvereins Troisdorf (HGT) hatte von Anfang an auch die Geschichte der Mannstaedtwerke, ihrer Siedlungen und ihrer Bedeutung für die Stadt Troisdorf im Blick.

Nach den verheerenden Napoleonischen Kriegen war das Rheinland im Zuge des Wiener Kongresses 1815 an Preußen gefallen. Zehn Jahre später erhielt Johann Wilhelm Windgassen, von Hause aus Geometer (d.h. Vermesser) eine Genehmigung zum Bau einer Eisenhütte am Zusammenfluss von Sieg und Agger.

Windgassen benannte sie nach dem damaligen preussischen König Friedrich Wilhelm III., der als Monarch politisch ausgesprochen restriktiv, aber wirtschaftlichen und technischen Entwicklungen gegenüber sehr aufgeschlossen war. Damit gab er nicht nur dem Werk, sondern auch dem heutigen Stadtteil von Troisdorf seinen Namen: Friedrich-Wilhelms-Hütte.

Auch wenn seine Bemühungen aufgrund widriger Umstände selbst letztlich nicht erfolgreich waren, legte Windgassen damit vor 200 Jahren einen bedeutenden Grundstein für die wirtschaftliche Entwicklung unserer Stadt, die sich auch wegen des großen Mannstaedtwerkes bis heute als Industriestadt versteht.

Die wechselvolle Geschichte des Werkes im 19. Jahrhundert unter seinen Nachfolgern Johann Jakob Langen, Emil Langen und Louis Mannstaedt, dessen Namen das Werk bis heute trägt, mit all ihren Höhen und Tiefen und die weitere Entwicklung bis heute sind ein herausragendes Beispiel für unternehmischen Mut, Innovation und Erfolg – und für die Verbundenheit mit dem Standort Troisdorf.

Zur Ausstellung liegt in Kürze auch eine Publikation über die 200-jährige Geschichte der Mannstaedt-Werke vor, das Frau Dr. Dahlmann in bewährter Art und Weise erarbeitet und das der HGT auch sehr gerne finanziell unterstützt hat.

Kartenausschnitt aus der ersten Preußischen Kartenaufnahme (Uraufnahme), 1836-1850 (abrufbar unter: www.tim-online.nrw.de). Unten mittig ist die Friedrich-Wilhelms-Hütte zu sehen.