„Die zwei Heiligen vom Ravensberg“

Im vergangenen Sommer waren die beiden steinernen Heiligen, die vor dem Sieglarer Pfarrhaus stehen, durch Bronzekopien ersetzt worden, da die Originale bröselten und daher dem Einfluss des Wetters entzogen werden mussten. Mittlerweile sind sie ins Heideportal auf Burg Wissem umgezogen, da sie eng mit der Geschichte der Wahner verknüpft sind.

Denn auf dem Ravensberg, einem Hügel am Rand der heutigen Wahner Heide, befand sich bis zum Jahr 1826 eine kleine Einsiedelei (Eremitage). Für die Troisdorfer war sie zwischen dem 30-jährigen Krieg und der Besetzung des Rheinlandes durch Napoleon eine nahe Pilgerstätte.

Mit der Auflösung der Einsiedelei müssen die Steinfiguren ihren Weg nach Sieglar gefunden haben. Jedenfalls standen sie sehr lange Zeit links und rechts der Stufen zum Sieglarer Pfarrhaus. Und Dank des Heimat- und Geschichtsvereins stehen sie dort auch weiterhin – als Bronze-Nachgüsse.

Der Heimat- und Geschichtsverein Troisdorf hat anlässlich der Rettung der beiden Heiligen vor dem Verfall eine Dokumentation in Buchform veröffentlicht.

Sie ermöglicht einen vertieften Einblick in die Geschichte der Eremitage und der beiden Figuren.

 

Dokumentation zur Geschichte

Das Buch thematisiert die beiden Heiligenfiguren Paulus von Theben und Antonius Abbas, die als frühchristliche Einsiedler in der Ägyptischen Wüste ihr Leben verbrachten. Der Bronze-Nachguss und der Restaurierungsaufwand der alten barocken Sandsteinskulpturen werden erörtert. Zu guter Letzt wird der Verlauf der Prozessionswege nachgezeichnet, die Gläubige über Jahrhunderte hinweg von Altenrath, Sieglar, Spich und Troisdorf zurückgelegt haben, um bei den beiden Heiligen (und der Gnadenmadonna) auf der Eremitage Trost zu finden.

Das Büchlein „Die zwei Heiligen vom Ravensberg“, Schriftenreihe des Heimat- und Geschichtsvereins Troisdorf e.V., Band 20, Troisdorf 2018, kostet 7 Euro. Das Buch ist in der Tourist-Information auf Burg Wissem und im Buchhandel erhältlich bei
Kirschner und in der Mayerschen Buchhandlung in der Fußgängerzone sowie bei Breuer in Sieglar.

Oktober 2019